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Rückblick: 27. Österreichischer Museumstag 2016
MIGRATION – INKLUSION - INTERAKTION
Und die kulturelle Herausforderung an das Museum?
6. - 8. Oktober 2016, Eisenstadt
Organisiert wurde die Tagung vom Landesmuseum Burgenland, dem Österreichischen Museumsbund und ICOM Österreich.
Der 27. Österreichische Museumstag stellte Fragen zu Migration, Integration und Interaktion. Welche Initiativen werden aktuell an österreichischen Museen umgesetzt? Welche Auswirkungen haben diese Projekte innerhalb und außerhalb der Institutionen? Welche Rolle nehmen die Museen in diesem gesellschaftlichen Diskurs ein? ICOM Österreich konnte dazu Simone Eick, die Direktorin des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven als Keynote-Speaker gewinnen.
Der Österreichische Museumstag 2016 diskutierte vielfältige Herausforderungen bei der Musealisierung der Migration. Wanderungsbewegungen, Flucht und Vertreibung sind keine Phänomene unserer Tage, in Archiven, Sammlungen und Museen sind sie aber bislang zumeist nur wenig repräsentiert. Die Anforderungen an eine plurale Gesellschaft sowie an deren kulturelle Vielfalt erfordern aber auch in der Museumsarbeit neue Sichtweisen. Folgende Fragen haben dieTagung begleitet: Wie können vorhandene Sammlungen neu gesichtet und erforscht werden? Wo können sie sinnvoll ergänzt werden? Wie soll das Gesammelte zu Migration und kultureller Vielfalt der Öffentlichkeit präsentiert werden? Und wie können Museen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Teilhabe bei Konzeption und Umsetzung von Ausstellungen einbeziehen? Anhand von Beiträgen aus museologischer Wissenschaft und gelebter Praxis wurden Aufgabenstellungen und Perspektiven von Migration in Museen ausführlich erörtert und behandelt.
Der Österreichische Museumstag versteht sich als Forum der Kommunikation und des Erfahrungsaustausches für alle Mitarbeiter/innen und Berufsgruppen, die im Museum oder in museumsnahen Organisationen tätig sind. Erklärtes Ziel ist es, Impulsgeber für innovative und besucher/innenorientierte Museumsarbeit zu sein sowie die Zusammenarbeit innerhalb der Museumscommunity zu stärken. Ebenso wichtig ist uns der Dialog mit Partnerinnen und Partnern aus Politik, Medien, Tourismus und verwandten Institutionen aus der Kulturlandschaft. Museen dokumentieren gesellschaftlichen Wandel, sie reagieren auf aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen, sie fördern Auseinandersetzung und Diskurs, überbrücken Grenzen - geographische wie kulturelle – hinterfragen Klischees und zeigen gemeinsames auf. In ihren Sammlungen und Ausstellungen entdecken Besucher/innen neue Aspekte historischer Entwicklungen bei gleichzeitigem Blick auf zeitgenössische Problemstellungen.
Im Rahmen des Österr. Museumstages wurden auch die Österreichischen Museumsgütesiegel 2016 verliehen
Die Verleihung des Österreichischen Museumsgütesiegels 2016 fand am Donnerstag, den 6. Oktober im Rahmen des 27. Österreichischen Museumstages in Eisenstadt statt. ICOM Österreich hat das Österreichische Museumsgütesiegel 2000 initiiert und freut sich nun besonders über die Erfolgsgeschichte dieses inzwischen höchst renommierten Projekts. Ziel des nun von ICOM Österreich und dem Museumsbund Österreich verliehenen Österreichischen Museumsgütesiegels ist es Museen, die international gültige Standards für Museen einhalten und sich besonders für Qualitätskontrolle & Qualitätsverbesserung einsetzen besonders auszuzeichnen und hervorzuheben.
33 Museen konnten heuer mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet werden. Davon erhielten 16 Museen das Gütesiegel neu verliehen, 17 Museen konnte das Gütesiegel wieder für fünf weitere Jahre verlängert werden. Insgesamt tragen damit jetzt 248 österreichische Museen das Museumsgütesiegel.
ICOM Österreich- Präsidentin Dr. Danielle Spera: "Mit der Erfüllung aller Vorgaben des „Österreichischen Museumsgütesiegels“ übernimmt das Museum eine besondere Verantwortung zur Bewahrung des kulturellen Erbes. Das Museum, sein Träger und seine Mitarbeiter/innen erkennen die „ICOM - Ethischen Richtlinien für Museen“ an und Besucher/-innen wird eine qualitätsvolle Präsentation und Ausstellungsgestaltung, sowie ein hohes Niveau an Serviceleistungen geboten. Die Messlatte zur Erreichung des Museumsgütesiegels liegt sehr hoch – umso größer ist auch die Auszeichnung für jene Museen, die diese international gültigen Kriterien erfüllen!"
ICOM Österreich gratuliert den Preisträger/-innen des Österreichischen Museumsgütesiegels!
http://icom-oesterreich.at/news/oesterreichisches-museumsguetesiegel-2016
Den krönenden Abschluß der Tagung bildetet die Verleihung des Österreichischen Museumspreises an das vorarlberg museum
Die Laudatio von Direktor Univ.-Prof.Mag.Dr. Martin Hochleitner, Salzburg Museum würdigte die herausragenden Leistungen des vorarlberg museums. Das "vorarlberg museum" wurde um rund 34 Millionen Euro drei Jahre lang um- und neu gebaut, ehe es am 21. Juni 2013 auf doppelter Fläche und mit neuem Ausstellungskonzept wiedereröffnet wurde. Es geht dem Haus sowohl um die Geschichte als auch um die Gegenwart des Landes. Die Rückmeldungen seitens der Besucher sind höchst positiv.
Im Anschluss verlieh ICOM Präsidentin Dr. Danielle Spera in Vetretung von Bundesminister Mag. Thomas Drozda gemeinsam mit ICOM-Treasurer Dr. Peter Keller, Direktor des Dommuseums Salzburg den Österr. Museumspreis an Direktor Dr. Andreas Rudigier. "Die offizielle Anerkennung unserer Arbeit in Form des Museumspreises freut uns sehr und macht uns stolz", sagte Rudigier.
Der Österreichische Museumspreis wird mit der Zusammenlegung der Kunst- und Kultursektion nunmehr jährlich auf Vorschlag eines Beirats vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. "Die prämierten Museen präsentieren, vermitteln und bewahren das kulturelle Erbe Österreichs und unterstreichen die kulturelle Vielfalt Österreichs in herausragender Weise", so Bundesminister Mag. Thomas Drozda.
http://icom-oesterreich.at/news/vorarlberg-museum-erhaelt-oesterreichisc...
Nachbericht von Wencke Maderbacher, ICOM CECA National Correspondent, zur
ICOM CECA Pre-Conference zum Österreichischen Museumstag
http://icom-oesterreich.at/news/are-we-telling-story-it-or-story-we-tell-it