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Österreichische Hilfe für ukrainische Museen

11.05.2022

Liebe ICOM Mitglieder,

 

ich darf Ihnen ein kurzes Update zu den ICOM Initiativen zur Unterstützung der ukrainischen Museen und Kolleg/innen geben:

 

Gemeinsam mit unseren Kolleg/innen von ICOM Schweiz ist es nun gelungen einen ersten Hilfstransport mit dringend benötigen Materialen für Museen in Odessa zu organisieren. Wir haben Verpackungsmaterial, wie Luftpolterfolien, Kartons, Holzplatten, Japanpapier, Archivboxen, Vliesstoff und vieles mehr geschickt, damit die Sammlungsobjekte sicher verpackt und gelagert werden können. Wir danken der Österreichische Galerie Belvedere, dem KHM Museumsverband: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung / Ephesos Museum, dem MAK - Museum für angewandte Kunst Wien und dem Technischen Museum Wien mit österreichischer Mediathek, die uns mit Materialspenden unterstützt haben. Weiteres Material wurde durch ICOM Österreich mit Unterstützung von ICOM Schweiz und des Eidgenössischen Bundesamts für Kultur (BAK) angekauft. Wir danken besonders den Transportunternehmen Kunsttrans Spedition GmbH und hs art service austria GmbH für die großzügige Unterstützung bei der Organisation des Transportes und der Materialbeschaffung - beides zum Selbstkostenpreis - sowie der ALIPH Foundation für die finanzielle Unterstützung.

 

 

ICOM Österreich ist mit den anderen ICOM-Komitees der Region in Kontakt, natürlich mit ICOM Ukraine und auch ICOM Polen, die eine zentrale Stelle der Koordination einnehmen.  Wir haben weiters eine Notfall-Initiative mit der OSCE gestartet und sind mit dem BMEIA in Kontakt, um den Bedarf und die Möglichkeit von Not-Evakuierungen von ukrainischen Museen zu eruieren und zu koordinieren, sowie den illegalen Grenzschmuggel von Kulturgut zu verhindern.

 

Im Rahmen all dieser Bemühungen, ist es sehr wichtig, dass sich die österreichischen Museen in der Organisation von Hilfeleistungen gut vernetzen und abstimmen. Lieferungen von Hilfsgütern, die Großteils über Polen laufen, müssen mit dem dortigen National Institute of Heritage (NID) koordiniert werden, damit alles – v.a. an der Grenze - reibungslos funktioniert. Das National Institute of Heritage (NID) erhebt in Zusammenarbeit mit den ukrainischen Kolleg/innen was wo gebraucht wird. Wir sind mit den Kolleg/innen dort in Kontakt und werden, die genauen Anforderungen an alle österreichischen Museen, die bereit sind Unterstützung zu leisten, weiterleiten bzw. schon geplante Transporte, inklusive Ladelisten dort ankündigen.

 

Weiters bestehen Bemühungen, eventuell Notevakuierungen in die Wege zu leiten, besonders aus der West-Ukraine mit Schwerpunkt Liviv/Lemberg. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, auf Depotflächen österreichischer Museen als „safe havens“ für Kulturgut aus der Ukraine zuzugreifen. Einige Museen haben hier bereits Unterstützungsbereitschaft angemeldet. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie eruieren könnten, ob in Ihren Häusern dafür Möglichkeiten bestehen. Bitte senden Sie alle Informationen an: icom@icom-oesterreich.at. Sobald wir konkrete Anforderungen bekommen (benötigte m2 / Art des Kulturgutes / konservatorische Notwendigkeiten…), werden wir uns direkt an Sie wenden.

 

Als letzten Punkt möchte ich für die Notfall-Scholarships als Überbrückungshilfe für geflüchtete ukrainische Museumskolleg/innen werben, eine Initiative von ICOM Polen, die sich über Ihre finanzielle Unterstützung sehr freuen würden!
Vielen Dank für die Einbindung in den Informationslauf und natürlich für die Hilfsbereitschaft und das großartige Engagement!

 

Mit herzlichen Grüßen,

 

Bettina Leidl
Präsidentin
ICOM Österreich

 

 

Bitte senden Sie Informationen zu bereits geplanten Transporten, inklusive Ladelisten bzw. Unterstützungsbereitschaft für Materialsendungen an:
icom@icom-oesterreich.at

 

 

Bitte melden Sie Unterstützungsbereitschaft bezüglich Depotflächen an:
icom@icom-oesterreich.at