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Statement von ICOM Österreich zur Schließung des Kärntner Landesmuseums / Rudolfinum bis 2018

06.10.2014

Während der laufenden Renovierungsarbeiten im Kärntner Landesmuseum-Rudolfinum ist es zu einem massiven Wassereinbruch gekommen. Nun hat Kulturlandesrat Christian Benger die Schließung des Hauses bis 2018 angekündigt. Eine derartige Ankündigung was die Vorgehensweise gegenüber der Museumseinrichtung "Kärntner Landesmuseum samt Außenstellen" sowie die kunst-, kultur- und naturhistorisch wertvollen Sammlungen des Bundeslandes Kärnten angeht, erfüllt ICOM Österreich als österreichische Vertretung des Internationalen Museumsrates mit großer, ernstzunehmender Sorge.  

 

„Die Kulturschätze Kärntens – wie die Büchersammlung, das Glocknerama und das Dionysos-Mosaik aus Virunum, um nur einige Beispiele zu nennen - müssen professionell erhalten und den Besucher/-innen weiterhin zugänglich sein.  Auch im Namen des Vorstandes von ICOM Österreich ersuche ich die Kärntner Landesregierung nachdrücklich, ein klares Bekenntnis zum Schutz dieses Kulturerbes abzugeben, indem sie so schnell wie möglich einen Sanierungsplan für das Museum und seine – ebenfalls renovierungsbedürftigen Außenstellen, wie etwa den Archäologischen Park am Magdalensberg oder den botanischen Garten vorlegt und umsetzt.“, so Dr. Danielle Spera, Präsidentin von ICOM Österreich.

 

Bis zur Fertigstellung der Renovierungsarbeiten sollten außerdem geeignete Ausstellungsräumlichkeiten als Ausweichmöglichkeit für die Präsentation der wichtigsten Stücke gefunden werden. Der Kärntner Landesregierung musst bewusst sein, dass sie mit der Schließung nicht nur dem Ansehen des Kärntner Landesmuseums, sondern aller österreichischen Landesmuseen Schaden zufügt, verstehen sich doch die Landesmuseen als ein eng zusammenarbeitender Museumsverband mit Vorbildverantwortung für die gesamte österreichische Museumslandschaft! Dr. Danielle Spera abschließend: „Interessierte Besucher/-innen dürfen nicht vor verschlossenen Türen stehen. Eine vollständige Schließung des Landesmuseums bis 2018 wäre ein kulturpolitisches Armutszeugnis für Kärnten.“