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Offener Brief von ICOM Österreich an Bundesminister Dr. Josef Ostermayer

16.01.2015

 zu den Plänen für den Aus- und Umbau des Weltmuseum Wien.

 

Herrn

Dr. Josef Ostermayer

Bundesminister

Bundesministerium für Kunst und Kultur,

Verfassung und Medien

Minoritenplatz 3

1010 Wien

 

Wien, 15. Jänner 2015

 

Sehr geehrter Herr Bundesminister,

 

Im Namen des gesamten Vorstandes von ICOM Österreich möchte ich Sie ersuchen, die Pläne zur Reduzierung des geplanten Aus- und Umbaues des Weltmuseum Wien zu überdenken und zu revidieren. Die Sammlung des einstigen Völkerkundemuseums zählt heute zu den größten und wichtigsten derartigen Sammlungen weltweit. Nur durch die Umsetzung des ursprünglichen – bereits  von Direktor Engelsman und dessen Team im Detail ausgearbeiteten – Konzepts, ist das Museum in der Lage, diese international bedeutenden Objekte in zeitgemäßer Form seinem Publikum präsentieren.

 

Gerade in Zeiten, in denen kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Pluralität zu einem besonders schützenswerten Gut geworden sind, erscheint uns ein lebendiges, internationales Weltmuseum Wien als wichtiger kultur- und gesellschaftspolitischer Beitrag.  Die Rolle eines solchen Museums als Stätte des kulturellen Austausches, in dem die globale Vielfältigkeit der Ausdrucksformen einem breiten Publikum präsentiert wird, darf in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden. Besonders der geplante Vermittlungs-Schwerpunkt für Kinder und Jugendliche ist aus unserer Sicht hierbei von größter Wichtigkeit. Denn gerade für junge Menschen muss kultureller Dialog und gesellschaftlicher Pluralismus erfahrbar sein. Die Umsetzung eines solch ambitionierten Projektes erfordert viel Mut und großes Engagement aller Beteiligten – und natürlich die dafür nötigen finanziellen Mittel. Diese großartige Chance darf nicht ungenutzt bleiben. Wir appellieren daher an Sie, die Umsetzung des ursprünglichen Aus- und Umbaukonzepts des Weltmuseum Wien zu ermöglichen.

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Dr. Danielle Spera

Präsidentin

ICOM Österreich

 

Unten finden Sie auch das Antwortschreiben von SC Dr. Michael P. Franz zum Download: