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Fulminanter Start von "ICOM Österreich Exklusiv"

29.01.2015

Am 28. Januar fand im Naturhistorischen Museum Wien der Start unserer neuen Veranstaltungsreihe "ICOM Österreich Exklusiv" statt. Mag. Brigitta Schmid MSc, NHM Wien und Vorstandsmitglied von ICOM Österreich begrüßte die ICOM Kolleg/innen in der Kuppelhalle und führte im Anschluss durch die Ausstellung „Mammuts. Eismumien aus Sibirien“.

 

Einst bewohnten Wollhaar-Mammuts ein riesiges Gebiet von Westeuropa über Asien bis nach Nordamerika. Heute zeugen nicht nur Knochenfunde, sondern auch Kältemumien aus dem Permafrost und Kunstgegenstände des eiszeitlichen Menschen vom Leben und Sterben dieser Rüsseltiere. Dass Mammuts sich nicht gerne – nicht wie oft dargestellt – in  karger tiefverschneiter Landschaft bewegten, sondern die reichhaltige Steppenvegetation vorzogen, konnte durch gut erhaltene Mageninhalte der Tiere wissenschaftlich nachgewiesen werden. Knochen, Zähne und Stoßzähne konnten auch in Österreich immer wieder gefunden werden: Im Mittelalter hielt man diese Knochen für jene von Riesen. In diesem Zusammenhang wurde in der Fachdiskussion auch das „Riesentor“ des Wiener Stephansdoms erwähnt: es könnte seinen Namen durch Mammutknochen erhalten haben, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts, beim Bau des Nordturms, gefunden und dann in der großen Torhalle aufgehängt wurden.

 

Hauptattraktionen der Ausstellung sind neben dem ersten Fund eines kompletten Mammut-Skeletts Mammut-Mumien, die Jahrtausende überdauerten. Die sehr gut erhaltenen Mammut-Babys Dima und Khroma, sowie Fossilien von Mammuts, die auf der sibirischen Wrangel-Insel erst ausstarben, als die Cheops-Pyramide in Ägypten rund 1.000 Jahre alt war, werden erstmals in Österreich gezeigt. Auch die Präsentation des im Permafrostboden konservierten Mammut-Babys Khroma in einer aufwendigen Klimavitrine wurde mit großem Interesse wahrgenommen. Viele der Objekte sind Leihgaben des Zoologischen Museums der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Zur Ermöglichung dieses Leihverkehrs waren natürlich lange organisatorische und konservatorische Vorarbeiten nötig und Mag. Brigitta Schmid konnte den ICOM Kolleg/innen hier spannende Einblicke in die Verhandlungen im Vorfeld ermöglichen.

 

Anschließend wurde von Gabriel Stöckle MSc, NHM Wien das neue Digitale Planetarium mit seinen beeindruckenden technischen Möglichkeiten präsentiert. Die Fulldome-Technologie erlaubt die Darstellung aller bekannten astronomischen Objekte. Es ist zum Beispiel möglich, zum Mond zu fliegen, durch die Saturnringe, zu entfernten Nebeln, Exoplaneten oder sogar an den Rand des Milchstraßensystems – und das alles wissenschaftlich exakt. Weiters steht eine große Auswahl an Fulldome-Filmen zu den Bereichen der Astronomie, Biologie, Prähistorie oder Paläontologie zur Verfügung.

 

Nach dieser kurzen virtuellen Reise zu den Sternen, fand das erste ICOM Exklusiv seinen Ausklang bei einem Glas Sekt auf dem Dach des naturhistorischen Museums, mit beindruckenden Blick auf die Ringstraße und den  Wiener Nachthimmel.

 

Weitere Informationen:
http://www.nhm-wien.ac.at/
http://www.nhm-wien.ac.at/planetarium

 

Unter dem Titel „ICOM Österreich Exklusiv“ können ICOM Mitglieder exklusive Führungen für ICOM Mitglieder anbieten, um den Kolleg/-innen interessante Einblicke in die Konzeption ihrer Ausstellungen zu bieten, fachliche Fragen zu diskutieren und auf Probleme und Lösungsansätze hinzuweisen. Wenn auch Sie ICOM Kolleg/-innen in Ihre Institution einladen möchten, bitten wir Sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

 

 

Kontakt:
Mag. Elke Kellner
Geschäftsführerin
ICOM Österreich
c/o Jüdisches Museum der Stadt Wien GmbH
Judenplatz 8/8, A-1010 Wien
T:+43 - 1 - 535 04 31 600
icom@icom-oesterreich.at
www.icom-oesterreich.at
www.facebook.com/icom.oesterreich