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Das Kunstmuseum im digitalen Zeitalter – 2025

20. Januar 2025 - 24. Januar 2025, Belvedere & Online

In Kooperation mit ICOM Österreich

 

Die siebte Ausgabe unserer Konferenzreihe widmet sich den ethischen und gesellschaftlichen Implikationen der digitalen Transformation im Museum. Digitale Technologien bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Museen können beispielsweise ihre Sammlungen durch digitale Medien einem breiteren Publikum zugänglich machen und interaktive Erlebnisse schaffen. Gleichzeitig müssen sie aber auch Fragen der Datensicherheit, des Urheberrechts und der kulturellen Repräsentation berücksichtigen. Digitaler Humanismus in Museen bezeichnet in diesem Zusammenhang die Integration digitaler Technologien und Methoden in die Museumspraxis, um das Verständnis und die Zugänglichkeit des kulturellen Erbes zu fördern. Dieser Ansatz zielt darauf ab, menschliche Werte und soziale Aspekte der Kultur in den Vordergrund zu rücken und gleichzeitig moderne Technologien zu nutzen, um die Interaktion zwischen Kunstwerk und Publikum zu intensivieren. Digitaler Humanismus erkennt das Potenzial der Informationstechnologie an, weist aber gleichzeitig auf mögliche Bedrohungen und die Notwendigkeit ethischer Richtlinien im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz, Automatisierung und dem Verlust von Arbeitsplätzen hin (Wiener Manifest, 2019). Digitaler Humanismus in Kunst- und Kulturerbe-Institutionen setzt sich daher zum Ziel, den Einsatz digitaler Technologien nicht zum zukunftsgläubigen Selbstzweck oder zur Spielwiese globaler Konzerne werden zu lassen. Die Konferenz bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und Best-Practice-Beispielen, um den digitalen Wandel im Einklang mit humanistischen Werten zu gestalten:

 

Digitale Strategie – Wie positionieren sich Museen in einer „Dopamin-Kultur“, in der mächtige Tech-Giganten 24/7 ein digitales Überangebot mit weitaus intensiveren Reizen anbieten? Sind die von der Industrie fabrizierten Werkzeuge für unsere spezifischen Anwendungsfälle überhaupt brauchbar?
 

Künstliche Intelligenz - kann dabei helfen, große Datenmengen zu analysieren, Muster zu erkennen und personalisierte Erlebnisse zu schaffen. Gleichzeitig wirft der Einsatz von KI ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Energieverbrauch und die Verantwortung der Museen, faire und transparente Systeme zu implementieren.

 

Inklusion und Diversität – Museen stehen vor der Herausforderung, ihre Inhalte so zu präsentieren, dass sie der Vielfalt der Gesellschaft gerecht werden. Digitale Plattformen bieten die Möglichkeit, Stimmen und Perspektiven von unterrepräsentierten Gruppen einzubeziehen und somit eine solidarische und gerechte Darstellung von Geschichte und Kultur zu fördern. Durch partizipative Ansätze wie Crowdsourcing können Besucher*innen aktiv in die Dokumentation und Interpretation von Sammlungen einbezogen werden, was zu einer dynamischen und gemeinschaftlichen Wissensproduktion führt.

 

Linked Open Data – Durch die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Quellen können Museen die Sichtbarkeit von Kulturgütern erhöhen, ihre Sammlungen in einen globalen Kontext einbetten und den Zugang zu Informationen erleichtern. Dies fördert nicht nur die Forschung, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Institutionen und die Entwicklung neuer, interdisziplinärer Projekte.

 

Museale Praxis – Die museale Arbeitswelt verändert sich durch die fortschreitende Digitalisierung stetig. Durch die Einbindung digitaler Technologien in die Museumspraxis sind Mitarbeiter*innen gefordert, neue Tools und Systeme effektiv im Arbeitsalltag zu nutzen. Diese verlangen eine kontinuierliche Weiterbildung und Anpassung an neue Entwicklungen. Im Sinne der Nachhaltigkeit müssen zudem umweltfreundliche Praktiken integriert und digitale Lösungen entwickelt werden, die Ressourcen schonen.

 

Nachhaltigkeit – Digitale Entwicklungen sollten nachhaltig sein und die ökologischen, sozialen und kulturellen Ressourcen respektieren.

 

Call for Papers:

 

Letztlich trägt der digitale Humanismus dazu bei, Museen als lebendige Orte des Lernens und des Austauschs zu positionieren, die die Vielfalt menschlicher Erfahrungen und Perspektiven widerspiegeln. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, die Schnittstellen zwischen digitalen Technologien und humanistischen Ansätzen in Museen zu erkunden und zu diskutieren, wie diese Synergien das Verständnis und die Zugänglichkeit von kulturellem Erbe fördern können. Wir suchen deshalb Beiträge, die folgende Themenbereiche abdecken:

    ethische Fragestellungen im Kontext digitaler Technologien in Museen
    die Rolle digitaler Technologien in der Vermittlung von kulturellem Erbe
    innovative Ansätze zur digitalen Zugänglichkeit von Sammlungen
    interaktive und immersive Erlebnisse im digitalen Raum
    Quellenkritik und Digital Literacy im Zeitalter von Deep Fakes
    Barrierefreiheit, Inklusion und Verantwortung bei digitalen Initiativen
    Erhaltung und Konservierung von Born-Digital-Objects
    die Macht der Plattformen im Museum
    die Zukunft des digitalen Humanismus in der musealen Praxis

 

Wir freuen uns über Ihre Themenvorschläge aus den Bereichen Museum/Museologie, Kunst- und Kulturgeschichte, Bild- und Medienwissenschaft sowie Digital Humanities. Bitte senden Sie Ihr Abstract für einen 20- bis 25-minütigen Vortrag in deutscher oder englischer Sprache (max. 250 Wörter) einschließlich einer kurzen Biografie inklusive vollständiger Kontaktinformationen zusammengefasst als ein PDF-Dokument bis 11. November 2024 an: conferences@belvedere.at

 

Als Keynote-Speaker konnte Julian Nida-Rümelin (Professor emeritus für Philosophie und politische Theorie der Ludwig-Maximilians-Universität München) gewonnen werden.

 

Alle Vorträge werden online abgehalten. Die Podiumsdiskussion sowie ein Workshop für angemeldete Teilnehmer*innen (Freitag) finden zusätzlich vor Ort im Belvedere, Wien, statt. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos.