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Europeana Konferenz 2023
Im Rahmen der schwedischen Ratspräsidentschaft lud die Europeana Foundation gemeinsam mit dem schwedischen Kulturministerium nach Stockholm zur ersten Europeana Konferenz des Jahres 2023.
Das Thema Accelerating 3D in the Common European Data Space for Cultural Heritage – Why 3D Matters wurde in einem dichten Tagesprogramm ausgiebig diskutiert. Vor allem der Frage Why 3D Matters? wurde anhand von zahlreichen Fallbeispielen nachgegangen.
3D digitisation of museum objects, The Hunt Museum
Jill Cousins, Direktorin - The Hunt Museum, Limerick, Irland
Jill Cousins kam mit der Mission nach Stockholm, davon zu überzeugen, dass 3D Digitalisierung auch für kleine Einrichtungen machbar ist und weniger kostet, als man denkt. Mit einer Anfangsinvestition von ca. EUR 25.000 kaufte das Museum Hardware für 3D Digitalisierung: Freihand-3D-Scanner, Drehscheibe, Beleuchtung, Kamera und als Software Meshlab und Blender. Für die Digitalisierung der Sammlung wurden die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen eingebunden, Scan-athons veranstaltet und von wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen des Museums begleitet.
Die 3D Modelle der Sammlung werden auf unterschiedliche Weise genutzt: Das Projekt Museum in a Garden trägt dazu bei, Objekte der Sammlung im öffentlichen Raum zu präsentieren. Dafür werden ausgewählte Objekte auf Basis der 3D Modelle neuinterpretiert. Weiters werden 3D-Drucke anhand der Modelle für Vermittlungsangebote verwendet, z.B. spezielle Programme für Sehbehinderte, aber auch für Kinder und Jugendliche.
https://www.huntmuseum.com/
https://www.huntmuseum.com/visit/museum-in-a-garden/
Are you the funny one on Facebook?
Jonas Lindwall, Kurator - Livrustkammaren (Königliches Zeughaus), Stockholm
Die Frage „Are you the funny one on Facebook?“ stellte sich das Team des Königlichen Zeughauses in Stockholm vor einigen Jahren. Mit den Profilen auf Facebook und Instagram verzeichnet das Zeughaus die höchsten Interaktionsraten der staatlichen schwedischen Museen. Wie sie das geschafft haben, erklärte Jonas Lindwall am Vorabend der Konferenz bei einem Networking-Besuch im Zeughaus. Alles begann mit einem witzigen Foto eines mittelalterlichen Helms auf einem Fahrradgepäckträger und dem Kommentar „Fahrradhelm!“. Seitdem ist Humor ein wichtiger Bestandteil der Social Media Strategie des Hauses. Die Beiträge werden von den Kuratoren selbst gestaltet, denn wer kann die Geschichten des Zeughauses besser erzählen als jene, die sie am besten kennen. Da die ganze Sammlung digitalisiert ist, ist auch immer Bildmaterial parat. Der Erfolg dieser Strategie lässt sich sehen: Mehrere Tausend Likes verzeichnen die Beiträge.
Home - Livrustkammaren
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Revealing the past with photogrammetry, Ancient Images 2.0
Mike Ferguson, Gründer und CEO von Viospatia AB
Das Projekt Ancient Images 2.0 der Universität Stockholm befasst sich mit der digitalen 3D Erfassung von Bildsteinen auf Gotland aus der Zeit der Wikinger. Diese Bildsteine bilden die einzigen Quellen bildlicher Darstellung aus dieser Zeit. Mithilfe der Fotogrammmetrie wurden die Bildsteine 3D digitalisiert. Eine besondere Schwierigkeit stellten dabei die Einflüsse der Witterung auf die Steine dar. Die hochqualitativen 3D Digitalisate der Bildsteine erlauben nun vergleichende Studien der Bildsteine mit historischen Abzeichnungen und Studien. Im Laufe genauer Analysen wurden viele weitere Bildelemente entdeckt und neue Interpretationen ermöglicht.
Die nächste Europeana Konferenz wird im Herbst im Rahmen der spanischen Ratspräsidentschaft stattfinden.