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Joanneums-Gespräche: Utopie Museum

6. September 2023, RadioCafe, Argentiniertraße, 1040 Wien

Gemäß Foucault ist das Museum selbst realisierte Utopie. Wie sich Museen als Orte des Utopischen markieren und nutzen lassen, aber auch wie sie Utopien erschaffen können, sind Fragen, denen im offenen Gespräch nachgegangen wird.
 

 

19:00 Uhr

Eintritt: FREI
Anmeldung über das ORF RadioKulturhaus Kartenbüro

radiokulturhaus@orf.at

 

Das Museum gilt als der Spiegel der Weltvorstellung seiner Gesellschaft und ist eng verbunden mit gesellschaftsformenden Anliegen. Demnach müssen sich nicht nur das Museum, sondern auch seine Aufgabenfelder und Möglichkeiten parallel zum Wandel von Gesellschaftsmodellen verändern.

 

Als das Kunsthaus Graz mit seiner spezifischen Architektur als biomorpher "Friendly Alien" gebaut wurde, galt es als eine Museumsikone und auch für die Region als Sinnbild eines Aufbruchs in eine globalisierte Welt. Es fungiert als touristischer Magnet wie auch als urbane Produktionsstätte. Weit über die Aufgabe der Repräsentation hinaus stellen sich die Anforderungen an das Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst im Sinne aktueller gesellschaftlicher Verhandlungen inzwischen auch konkret und in Bezug auf die Institution selbst. Für "20 Jahre Kunsthaus Graz" werden zwei Ausstellungen unter dem Titel "Re-Imagine the Future – The Other" und "Sol LeWitt’s Wall. Performed" über die veränderten Aufgaben des Museums und Ausstellungshauses von heute, aber auch über seine Utopiefähigkeit spekulieren und Künstlerinnen und Künstler dazu einladen, Geschichte für die Zukunft zu reaktivieren.

 

Kunst öffnet als spekulatives Instrument Vorstellungswelten jenseits des Alltags und schafft damit Plattformen für Zukunfts- und Vergangenheitsszenarien. Uns interessiert, welche projektiven Möglichkeiten das zeitgenössische Kunstmuseum heute angesichts der Herausforderungen der Klimakrise, der Kriege und sozialen und geopolitischen Ungerechtigkeiten entwerfen kann und muss. Welchen Beitrag kann das "utopische" Museum leisten? Kann es – als aus dem Alltag entfernter Ort – Podium, Verhandlungsplatz, vielleicht sogar Brutstätte für das Schaffen von Utopien sein? Und muss es dabei etwa zwangsläufig objektiv bleiben?

 

Gesprächsgäste sind:

Petra Schaper-Rinkel, Zukunftsforscherin und designierte Direktorin der Universität für angewandte Kunst Wien
Oliver Ressler, Künstler und Kunstaktivist
Bettina Leidl, Vizepräsidentin von ICOM Österreich und Direktorin des MQ Wien
Andreja Hribernik, Direktorin des Kunsthauses Graz

 

Moderation:
Katrin Bucher Trantow, Chefkuratorin des Kunsthauses Graz

In Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum.

 

Weitere Informationen:

https://radiokulturhaus.orf.at/artikel/704058/Joanneums-Gespraeche-Utopi...