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ICOM Palmyra-Gespräche: Weltkulturerbe in Gefahr - aktuelle Bedrohungen und Lösungsansätze

26. April 2016, Kunsthistorisches Museum Wien, Bassano-Saal

Im Fokus: Libyen

Offizielle Präsentation der ICOM Emergency Red List für bedrohtes Kulturgut in Libyen

 

 

Beginn: 17:30 Uhr

Anmeldung erforderlich / Begrenzte Teilnehmerzahl

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Kulturgüter fielen schon immer Kriegen und Zerstörungen zum Opfer – als Kollateralschaden, als direktes Ziel oder durch Plünderungen. Heute hat das Ausmaß der Verwüstungen eine neue, schreckliche und bisher unvorstellbare Dimension erreicht. Wir müssen miterleben, wie unersetzliche Welterbestätten durch vorsätzliche Zerstörungswut dem Erdboden gleichgemacht werden und Kulturgüter durch organisierte Raubgrabungen geplündert und am illegalen Kunstmarkt verkauft werden. Im Rahmen der ICOM Palmyra-Gespräche möchten wir an diesem Abend auf aktuelle Bedrohungen der Kulturerbestätten in Libyen eingehen und Lösungsansätze zum Schutz des Kulturerbes präsentieren.

 

Programm

 

Begrüßung

Dr. Danielle Spera, Präsidentin ICOM Österreich & Direktorin des Jüdischen Museums Wien

Dr. Sabine Haag, Generaldirektorin KHM-Museumsverbund, Direktorin der Kunstkammer/ Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums Wien

Prof. Dr. Hans-Martin Hinz, Präsident ICOM International

 

 

Einführungen

Alexa Wesner, U.S. Botschafterin in Österreich

Dr. Michael Linhart, Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres

Dr. Christoph Bazil, Leiter der Abteilung für Denkmalschutz und Kunstrückgabeangelegenheiten, Bundeskanzleramt Österreich

 

 

Keynote

Culture under Attack – Saving our Global Cultural Heritage

Irina Bokova, Generaldirektorin der UNESCO

 

Präsentation der ICOM Emergency Red List für bedrohtes Kulturgut in Libyen

France Desmarais, Direktor Programme und Kooperationen, ICOM / International Observatory on Illicit Traffic in Cultural Goods
 

Zur derzeitigen Situation der bedrohten Kulturerbestätten in Libyen

Dr. Hafed Walda, Academic adviser for the president of the Department of the Libyan Antiquities

 

 

Culture under Attack – Saving our Global Cultural Heritage

„Kultur ist mehr als Gebäude und Steine. Hier geht es um unsere Identität und Herkunft. Hier geht es darum, die Zeugen der Vergangenheit zu schützen, um jene Werte zu erhalten, die heute und morgen zur Aussöhnung von Konflikten beitragen können. Hier geht es um die Kultur als Widerstandskraft, als Quelle der Stärke, um der Not entgegenzutreten und Zerstörtes wiederaufzubauen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass der Schutz und Erhalt unseren gemeinsamen kulturellen Erbes heute ein Imperativ für Sicherheit und Frieden in der Zukunft ist.“  Irina Bokova, Generaldirektorin der UNESCO

 

Im Fokus: Libyen

Die Instabilität und Gewalt, die Libyen in den letzten Jahren überrollte, hat auch die Kulturgüter des Landes in größte Gefahr gebracht. Die Welterbestätten sind auch hier von systematischer Zerstörung und Plünderung bedroht. Die dadurch zu befürchtenden Verluste könnten zu einer kulturellen Verarmung eines Landes mit einer einst außerordentlich reichen Vielfalt an Zeugen der Vergangenheit führen. Es ist Zeit zu handeln, um das langsame Verschwinden des Libyschen Kulturerbes zu verhindern.

 

Offizielle Präsentation der ICOM Emergency Red List für Libyen

Um den Ausverkauf unseres kulturellen Erbes zu stoppen, gibt ICOM mit der großzügigen Unterstützung des US Departments of State für die am schwersten betroffenen Regionen „Rote Listen“ heraus. Wir freuen uns nun auch für die Kulturgüter Libyens eine solche Liste in deutschsprachiger Version präsentieren zu dürfen. Die ICOM Notfall-Liste für Libyen soll der Öffentlichkeit, aber auch den Strafverfolgungs- und Zollbehörden helfen, besonders gefährdete Objekte schneller zu identifizieren um zu verhindern, dass diese illegal auf den Markt gebracht werden.

 

Herr Dr. Walda ist Teilnehmer der „10th International Conference for the Archaeology of the Ancient Near East“ (10ICAANE) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. Rund 800 Teilnehmer/innen aus allen Ländern der Welt treffen sich vom 25. bis 29. April 2016 bei der global bedeutendste wissenschaftliche Konferenz zur Archäologie des Nahen Ostens, die vom Institut für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) veranstaltet wird.

 

 

 

 

 

Links:

ICOM   http://icom.museum/

UNESCO   http://en.unesco.org/

Unite4Heritage  http://www.unite4heritage.org/

Blue Shield Österreich http://www.blueshield.at/

ICAANE    http://www.orea.oeaw.ac.at/10icaane.html