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Das Museum im kolonialen Kontext - Unsere Verantwortung für Objekte mit belasteter Geschichte
Das starke öffentliche Bewusstsein zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit von Museen und ihren Sammlungen hat einen internationalen Dialog der Museumscommunity ausgelöst, der die ethische Verantwortung im Umgang mit diesen Objekten betrifft. Die Diskussion reicht von der Rückgabe von einzelnen Objekten aus den Sammlungen, die durch Unrechtskontexte belastet sind, bis zur Entwicklung von Strategien, wie europäische Museen und ihre internationalen Partner mit dem schwierigen gemeinsamen Erbe umgehen können.
Museale Sammlungen erfüllen den gesellschaftlichen Bildungs- und Kulturauftrag, indem sie Wissen über Objekte im kultur-, geistes- und kunstgeschichtlichen Kontext, jenseits eurozentrischer Weltentwürfe, erforschen und vermitteln. Museen haben die Chance, durch modernes Storytelling ihren Besucherinnen und Besuchern die unterschiedlichen Aspekte eines solchen Objektes zugänglich zu machen. Die Information über die kolonialistische Herkunft ist dabei unverzichtbar. Deshalb muss auch die Provenienzforschung auf diesem Gebiet zu einer Priorität für Museen werden, um der ethischen Verantwortung im Umgang mit diesen Objekten gerecht zu werden.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt Österreich und dem Weltmuseum Wien statt, als zweiter Teil der Veranstaltungsreihe „Das Museum im kolonialen Kontext“.
(Eintritt frei / Anmeldung erforderlich / beschränkte Teilnehmerzahl)
Programm
9:00 Uhr - Registrierung
9:30 Uhr Begrüßung
Dr. Christian Schicklgruber, Direktor Weltmuseum Wien
Dr. Danielle Spera, Präsidentin ICOM Österreich & Direktorin Jüdisches Museum Wien
BM Mag. Alexander Schallenberg, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres
10:00-12:00 Uhr – Panel I : Strategies For Addressing Difficult Issues
Einführung & Moderation: Dr. Claudia Augustat, Kuratorin Sammlung Südamerika, Weltmuseum Wien
1 Dr. Amareswar Galla, Chief Curator of Amaravathi Heritage Town and Founding Executive Director of the International Institute for the Inclusive Museum
2 “The State of the Debate”
Dr. Jos van Beurden, Vrije Universiteit Amsterdam & VU · CLUE-Research Institute for the Heritage and History of the Cultural Landscape and Urban Environment
3 Dr. Robert Peters, Bundesrepublik Deutschland, Auswärtiges Amt, Multilaterale Kultur- und Medienpolitik
4 „Die Ausweitung der Kontaktzone: Zusammenarbeit mit Herkunftsgemeinden als Eilaktion – einige Beispiele aus Amazonassammlungen“
Dr. Wolfgang Kapfhammer, Institut für Ethnologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Mit anschließender Diskussion
12:00 – 12:30 Pause
12:30-14:30 Uhr – Panel II : Museums and Colonial Contexts
Einführung & Moderation: Mag. Bettina Leidl, Vize-Präsidentin, ICOM Österreich
1 „Wiederaufbau des Museu Nacional - ein Blick in die Zukunft“
Prof. Dr. Alexander W.A. Kellner, Direktor, Museu Nacional / UFRJ, Brazil
2 „Kunst verpflichtet - Strategien und Praxis des Museum Rietberg“
Dr. Johannes Beltz, Abteilungsleitung Kuratorium/Kunstvermittlung, Kurator für Kunst
Indiens und Südostasiens, Stellvertretender Direktor, Museum Rietberg, Zürich
3 „Einige Fallbeispiele zu China in der Sammlung des Weltmuseum Wien"
Dr. Bettina Zorn, Kuratorin Sammlung Ostasien: China, Korea, Japan, Weltmuseum Wien
Mit anschließender Diskussion und Zusammenfassung
15:00 Uhr - Ende des Seminars mit anschließender Führung durch die Ausstellung „Ein koloniales Ding“ mit Dr. Claudia Augustat, Kuratorin Sammlung Südamerika, Weltmuseum Wien
15:30 – 16:30 Uhr - ICOM Österreich-Generalversammlung
(nur für Mitglieder von ICOM Österreich)
1. Begrüßung
2. Genehmigung der Tagesordnung
3. Genehmigung des Protokolls der Generalversammlung 2018
4. Bericht des Vorstandes
5. Bericht der Rechnungsprüferinnen
6. Entlastung des Vorstandes
7. Wahl des neuen Vorstands und Wahl der Rechnungsprüfer/innen
8. Anträge
9. Allfälliges