Publikationen
Der Dritte Österreichische Baukulturreport
Nach den Jahren 2006 und 2011 liegt nun der Dritte Österreichische Baukulturreport vor, der das Ergebnis eines umfangreichen Beteiligungsprozesses unterschiedlichster Personen in ganz Österreich ist. Anders als in den Jahren davor geht es dabei weniger um die Darstellung der gegenwärtigen Situation in Österreich, als um Szenarien und mögliche Entwicklungen, die durchaus zugespitzt weitergedacht werden.
Die Bedeutung von Baukultur ist kaum zu unterschätzen: Sie wirkt in fast alle Lebensbereiche hinein und bestimmt die Qualität unserer gebauten Umwelt, seien es Gebäude, Straßen und Plätze, Verkehrs- und Infrastrukturbauten, Gewerbeparks und Dorfzentren oder Landschaftsräume.
Der Baukulturreport skizziert drei Szenarien zukünftiger, möglicher Entwicklungen in den gesellschaftsrelevanten Handlungsfeldern Landschaft als Ressource, Stadt und Region, Wohnbau und öffentlicher Sektor. Aus den Szenarien wurden zehn Chancen und Risiken für einen Zeithorizont bis 2050 identifiziert. Daraus konnten fünf strategische Leitgedanken für politisches Handeln abgeleitet werden, die für das Gelingen von Baukultur in Österreich entscheidend sind:
* Bewusstsein für Baukultur entwickeln und geeignete Strukturen fördern
* Gemeinwohl stärken
* Ganzheitlich, langfristig und innovativ planen
* Flächen und andere Ressourcen mit Bedacht nutzen
* Öffentliche Mittel an Qualitätskriterien knüpfen
Baukultur gewinnt an Bedeutung in Europa
Der Report ist neben den Baukulturellen Leitlinien, die im August 2017 den Ministerrat passiert haben, ein wesentlicher Schritt für eine hochqualitative Baukultur in Österreich. Auf europäischer Ebene stellt die im Jänner 2018 formulierte Davos Declaration einen wichtigen Baustein für die Stärkung von Architektur und Baukultur dar, auf die sich im Jänner 2018 Kulturminister_innen und Verantwortliche europäischer Länder geeinigt haben. Ein nächster wesentlicher Schritt ist eine internationale Konferenz zur Baukultur in Europa, die im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitzes Mitte September an der Technischen Universität Wien stattfinden wird.
Der Report wurde auf Entschließung des österreichischen Nationalrats in den Jahren 2005 und 2007 von der Bundesregierung, vertreten durch das Bundeskanzleramt, beauftragt und von einem Redaktionsteam unter der Leitung der Plattform Baukulturpolitik erstellt.
Mehr Informationen unter:
www.kunstkultur.bka.gv.at/publikationen-beirat-fur-baukultur
Visuelle Darstellung der Zukunftsszenarien durch Illustrationen von © Andrea Maria Dusl, 2017.
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