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Tagung: Bauforschung in der Denkmalpflege – Qualitätsstandards und Wissensdistribution
Ein Großteil derzeitiger Planungs- und Ausführungsaufgaben betrifft den Umgang mit historischer Bausubstanz. Die genaue Kenntnis dieser Substanz, ihrer Werte, Potentiale aber auch ihrer Probleme ist entscheidend für den verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit ihr. Bauforscherische Untersuchungen erbringen diese Kenntnisse, sie können jedoch nur dann für den praktischen Umgang mit einem Bauwerk gewinnbringend eingesetzt werden, wenn alle Beteiligten, d.h. Planer, Ausführende, Bauforscher und Vertreter der institutionellen Denkmalpflege gleiche Vorstellungen vom Leistungsspektrum solcher Untersuchungen haben, sich über ihren Umfang einig sind und die Ergebnisse bei der Denkmalbewertung sowie in allen Planungs- und Ausführungsphasen jederzeit zu Rate ziehen können. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es gerade angesichts der in den letzten Jahren vollzogenen Erweiterung von Themen, der Veränderung von organisatorischen Rahmenbedingungen und der personellen Struktur der Disziplin „Bauforschung“ sowie der dynamischen technischen Entwicklung neuer Dokumentations-, Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten eines intensiven Erfahrungsaustausches und konstruktiver Diskussionen.
In vier Sektionen zu den Themen
- Bauforschung als Beruf
- der Beitrag der Bauforschung zur Denkmalpflege
- Qualitätsstandards
- Wissensdistribution
werden auf der Tagung die Erfahrungen aus Planungsbüros, Universitäten, der institutionellen Denkmalpflege und von Dienstleistern für Bauforschung zusammengetragen, um so Wege für die zukünftige Praxis der Integration von Bauforschung in die Denkmalpflege zu diskutieren und aufzuzeigen.
Programm
Freitag, 1. Mai 2015
Ort: An der Universität 7, Raum 01.05,
Registrierung ab 8.30 Uhr
9.00 Stefan Breitling: Einführung in das
Tagungsthema
1. Sektion: Bauforschung als Beruf
9.10 Claudia Mohn: Zur Situation der Bauforschung in der Landesdenkmalpflege
9.30 Ulrich Klein: Der freiberufliche Bauforscher
9.50 Paul Bellendorf: Die Bauforschung in den Förderprojekten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
10.10 Diskussion
10.30 – 11.00 Kaffeepause
2. Sektion: Der Beitrag der Bauforschung zur Denkmalpflege
11.00 Thomas Aumüller: Bauforschung und Denkmalliste am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
11.20 Alexander Wiesneth: Historische Bauforschung bei der Bayerischen Schlösserverwaltung
11.40 Sebastian Sommer: Archäologie und Bauforschung
12.00 Diskussion
12.20 – 13.50 Mittagspause
13.50 Tillman Kohnert: Der Beitrag des freiberuflichen Bauforschers in der Denkmalpflege
14.10 Thomas Nitz: Der denkmalpflegerische Bindungsplan als wesentlicher Beitrag der Bauforschung zur Denkmalpflege
14.30 Karl Schnieringer: Der Blick in das Innerste. Baubegleitende Bauforschung zwischen Steuerung von Instandsetzungsmaßnahmen, wissenschaftlichem Interesse und Abbruchdokumentation
14.50 Diskussion
15.10 – 15.40 Kaffeepause
15.40 Jörg Möser: Die Einbindung von Bauforschungsergebnissen in den Planungsprozess
16.00 Christian Kayser: Ziemlich beste Freunde? – Bauforscher und Tragwerksplaner als Partner in der Denkmalpflege
16.20 Alexandra Riedel – Dietmar Kurapkat: Bauforschung als Bestandteil nachhaltigen Denkmalmanagements im internationalen Kontext
16.40 Diskussion
17.00 Ende der Vorträge
19.00 Johannes Cramer (Abendvortrag, U2/00.25): Wer hat auf der Denkmalbaustelle den Hut auf? Zur Konkurrenz von Denkmalpfleger, Bauforscher, Restaurator, Tragwerksplaner und Architekt
Samstag, 2. Mai 2015
Ort: An der Universität 7, Raum 01.05
3. Sektion: Qualitätsstandards
9.00 Hermann Fuchsberger: Aktuelle Wege zu Qualitätsstandards für die Bauforschung in Österreich
9.20 Andreas Bruschke: Denkmale erkunden – vermessen – verstehen. Ein Pflichtenheft für Bauaufnahmen
9.40 Jürgen Giese: Im Dschungel der Aufmaßprodukte. Ergebnisformen der Bauvermessung gezielt auswählen, evaluieren und nutzen
10.00 Diskussion
10.20 – 10.50 Kaffeepause
10.50 Benjamin Rudolph: Dokumentationen vor Abbruch. Handhabung und Anforderungen im Land Sachsen-Anhalt
11.10 Stefan Breitling: Digitale Kartierungen in der Bauforschung
11.30 Jan Fuhrmann: Das Raumbuch als Dokumentationswerkzeug und Planungsinstrument für die praktische Denkmalpflege. Neue Ansätze aus dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
11.50 Diskussion
12.10 – 13.40 Mittagspause
4. Sektion: Wissensspeicherung und -distribution
13.40 Ulrich Großmann: Gibt es eine kunsthistorische Bauforschung? Bauforschung im Spannungsfeld zwischen Technik und Geisteswissenschaft
14.00 Corinna Rohn: Bauforschung im Rahmen der Architektenausbildung
14.20 Thomas Eißing: Nachhaltigkeit und dauerhafte Archivierung dendrochronologischer Datierung
14.40 Diskussion
15.00 – 15.30 Kaffeepause
15.30 Till Läpple: 10 Jahre Datenbank Bauforschung/Restaurierung Baden-Württemberg. Erfahrungen und Perspektiven
15.50 Tobias Rütenik: Encoding Architecture. Systematik und Nutzen digitalisierter Baubeschreibungen anhand der Erfassung jüdischer Grabsteine aus fünf Jahrhunderten
16.10 Jonas Bruschke: Werkzeuge zur Entwicklung und Dokumentation von digitalen Rekonstruktionen
16.30 Diskussion + Abschlussdiskussion
17.30 Ende der Tagung
Registrierung: Es wird eine Tagungsgebühr von 15,- EUR (Studierende 5,- EUR) erhoben, die vor Ort zu entrichten ist.
Um formlose Anmeldung per e-mail bei Jürgen Giese juergen.giese@uni-bamberg.de<mailto:juergen.giese@uni-bamberg.de bis spätestens zum 24.04.2015 wird gebeten.
Für Interessenten, die eine Übernachtung benötigen, ist es aufgrund des Tagungstermines an einem verlängerten Wochenende anzuraten, rechtzeitig zu buchen.