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Ostentative Kulturgüterzerstörung im Irak
Hintergründe und Kontextualisierung
9:30-14:00 Uhr
Die inszenierte und über elektronische Medien publizierte Zerstörung vorislamischer Monumente im Nordirak durch den sogenannten Islamischen Staat ist ein vielschichtiges Phänomen, das sich aus mehreren Quellen speist. Zu nennen sind der aktuelle konfessionelle Konflikt im Irak und in Syrien, die Umformung muslimischer Traditionen und Narrative in totalitäre Weltsichten, die Rolle der vorislamischen Geschichte der Region für die Konstruktion einer irakischen nationalen (und sekulären) Identität, wie sie insbesondere unter Saddam Hussein interpretiert wurde, die Medienaffinität der dem Islamischen Staat angeschlossenen dschihadistischen Strömungen, und, aus ‚westlicher‘ Sicht, archäologische Forschung in der Region einerseits und Antiquitätenhandel andererseits. Das Symposium nimmt sich zum Ziel, diese Aspekte hinsichtlich ihres jeweiligen Beitrags zu den aktuellen Vorkommnissen zu beleuchten.
Teilnehmer:
Abdulamir al-Hamdani (State Board of Antiquities and Heritage, Irak, und Stony Brook University, USA)
Dennis Cosgrove (Border Security and Management Unit Head in the OSCE Transnational Threats Department)
Gudrun Harrer (leitende Redakteurin des Standard, Lektorin am Institut für Orientalistik)
Rüdiger Lohlker (Islamwissenschaftler, Institut für Orientalistik, Universität Wien)
Marta Luciani (Archäologin, Institut für Orientalistik, Universität Wien)
Michael Jursa (Assyriologe, Institut für Orientalistik, Universität Wien)
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